Hochschule Reutlingen
07.02.2025

MOM-Abschlussveranstaltung

 

 

Theoretisch alles zu wissen, aber in der Praxis nichts umsetzen zu können, war gestern! Das haben auch unsere MOM-Studierenden wieder einmal bei unseren MOM-Abschlusspräsentationen bewiesen. Denn wer unseren Master M.Sc. Operations Management studiert, erlebt bereits im Studium reale Projekte aus Produktion und Logistik. In zwei von insgesamt drei Semestern bearbeiten die Studierenden in Kooperation mit Industrie und Forschung praxisnahe Aufgabenstellungen. Diese Projekte werden dann am Ende des Semesters im Rahmen der MOM-Abschlusspräsentationen vorgestellt.

Mit dem heutigen Newspost möchten wir Ihnen ein paar Impressionen dieser Veranstaltung zeigen, welche am 23.01.2025 stattfand. Nach der Begrüßung präsentierten unsere Studierenden Projekte, die sie in Kooperation mit ALDI SE & Co. KG, Belden Electronics GmbH, der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB, Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH (KEA-BW), SSC-Services GmbH, Wiedmann & Winz GmbH sowie WSM GmbH bearbeitet haben. In Kaffeepausen konnten sich die Teilnehmer:innen austauschen und connecten, ehe die erfolgreiche Veranstaltung mit einem gemeinsamen Mittagessen endete. 

Durch die Kooperationspartner konnten unsere Studierenden viel lernen und dabei Praxiserfahrung sammeln. Wir möchten uns deshalb für diese tollen Kooperationen bedanken und freuen uns sehr über die gelungene Veranstaltung!

MOM-Projekte des Wintersemesters 2024/2025

Die Inhalte der einzelnen Projekte können auch Sie sich anschauen, wenn sie auf den jeweiligen, untenstehenden Projektnamen klicken. Hierfür haben die Studierenden nicht nur ihre Projekte beschrieben, sondern auch preisgegeben, welches Ihr AHA-Moment während der Projektbearbeitung war. 

Projektpartner: WSM GmbH

 

Projektbeschreibung:

Wo liegen die Chancen einer umfassenden Digitalisierung der Auftragsabwicklung in einem mittelständischen Metallbauunternehmen? Dieser Frage gingen acht Studierende des Studiengangs Master Operations Management (MOM) in enger Zusammenarbeit mit der WSM GmbH in Reutlingen nach.

In einer ersten Analysephase wurden die bestehenden Abläufe im Detail untersucht und beschrieben. Dabei traten besonders jene Prozesse hervor, die noch stark von Papierdokumenten, manuellen Tätigkeiten und nicht standardisierter Kommunikation geprägt sind. Diese Erkenntnisse bildeten die Grundlage, um gezielte Digitalisierungsansätze zu entwickeln und die Arbeitsabläufe effizienter sowie transparenter zu gestalten.

Als ein Ansatzpunkt kristallisierte sich heraus, verschiedene Softwarelösungen in das bestehende zentrale Verwaltungssystem (ERP) zu integrieren. Dadurch konnten Potenziale zur Optimierung aufgedeckt und darauf basierend ein konkreter Maßnahmenplan erstellt werden. Ziel war es, nicht nur die Prozesse zu verbessern, sondern auch eine zukunftsorientierte, digitale Basis für das Unternehmen zu schaffen.

Mit ihrer Arbeit unterstützten die Studierenden die WSM GmbH dabei, ihre Vision eines digital ausgerichteten Unternehmens zu verwirklichen – ein entscheidender Schritt, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und weiter zu wachsen.

 

Unser größter AHA-Moment:

Zu Beginn war uns nicht klar, dass wir ständig mit den Geschäftsführern zusammen arbeiten dürfen. Diese Zusammenarbeit hat dafür gesorgt, dass wir direkt mit den Entscheidungsträgern kommuniziert haben, wodurch uns schnell valides Feedback gegeben wurde, welches von „ganz oben“ abgesegnet war. Uns hat diese Hands-on Mentalität sehr gefallen, insbesondere das wir mit den Personen gesprochen haben, die tatsächlich über Veränderungen entscheiden können.

 

Unsere Gruppenmitglieder: Alexander Hilbers, Niels Fredrik Lund, Lukas Malawka, Marc Streit , Sven Stumm, Carolin Weidinger, Martin Winklhofer und Anna Wöhrle

Projektpartner: Wiedmann & Winz GmbH

 

Projektbeschreibung: 

Das Projekt widmet sich der Einführung eines Energiemanagementsystems (EnMS) nach der DIN EN ISO 50001, um die Wiedmann & Winz GmbH auf eine erfolgreiche Auditierung vorzubereiten und kontinuierliche Verbesserung der Energieeffizienz sicherzustellen. Die Einführung des EnMS erfolgt vor dem Hintergrund der gesetzlichen Vorgaben zur Energieeffizienz und eines steigenden Bedarfs an nachhaltigen Unternehmensansätzen. Basierend auf Vor-Ort-Begehungen und der Analyse von Energieflüssen wird die Grundlage für ein effektives Managementsystem geschaffen. Dadurch kann die Wiedmann & Winz GmbH den Energieverbrauch, die damit verbundenen Kosten und die Umweltbelastungen langfristig und nachhaltig senken. Das Ergebnis des Projekts ist die Erstellung verpflichtender Dokumente, wie die Energiepolitik und Zielsetzungen, als auch Steuerungsdokumente, darunter das energetische Kennzahlensystem sowie ein detaillierter Maßnahmenkatalog. Durch eine umfangreiche Analyse der aktuellen Verbrauchsmuster, werden Schwachstellen und Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung gezielt aufgezeigt, um konkrete Handlungsansätze zu entwickeln. Es werden klare und praxisorientierte Maßnahmen definiert, die in einem Maßnahmenkatalog gesammelt werden. Diese dienen der kontinuierlichen Verbesserung der Energieeffizienz und werden in einen 3- und 6-Jahresplan aufgeteilt. Diese umfassen sowohl bereits umgesetzte Maßnahmen als auch zukünftige Projekte. Das EnMS gewährleistet nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern stärkt auch die Position der Wiedmann & Winz GmbH als nachhaltig und umweltbewusst handelnder Akteur.

 

Unser größter AHA-Moment:

Das Projekt hat gezeigt, dass die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben, insbesondere für mittelständische Unternehmen, oft mit einem zeitaufwendigen und ressourcenintensiven bürokratischen Aufwand verbunden ist – ein Aspekt, der in diesem Fall durch die Einführung eines klar strukturierten EnMS erheblich erleichtert werden kann. Schließlich zeigt sich, dass der nachhaltige Nutzen eines Energiemanagementsystems weit über die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen hinausgeht, da hierdurch nicht nur Ressourcen effizienter genutzt werden, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und die Umweltbelastung deutlich reduziert werden.

 

Unsere Gruppenmitglieder:  Melike Bahadir, Reik Baumann, Anna Blaser, Laurin Ettwein, Michael Heinz, Julian Jakubicek, Leon Kümmerle und Maja Lugonja

Projektpartner: Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW)

Projektbeschreibung: 

Unser Projekt untersucht, wie ein wirtschaftlich tragfähiges Geschäftsmodell für die Verwertung von Windeln entwickelt werden kann, das gleichzeitig ökologische und soziale Anforderungen erfüllt. Im Fokus steht das Recycling von Inkontinenzabfällen mithilfe eines Reaktors zur Thermischen Druck Hydrolyse (TDH), wie er bereits erfolgreich in den Niederlanden genutzt wird.

Wir entwickeln ein Logistikkonzept, um gebrauchte Windeln sortenrein aus Pflegeeinrichtungen zu sammeln und zu einer Müllverbrennungsanlage zu transportieren, die als Standort für den Reaktor dient. Dort zerlegt der Reaktor die Windeln in recycelbare Bestandteile: Kunststoff, der verkauft wird, und Biomasse, aus der Kohlepartikel zur CO₂-Speicherung gewonnen werden. Diese ermöglichen den Handel mit Negativzertifikaten.

Zusätzlich analysieren wir die Wirtschaftlichkeit des Konzepts mithilfe eines speziell entwickelten Wirtschaftlichkeitsrechners. Die Ergebnisse überzeugen so sehr, dass ein Folgeprojekt mit der KEA-BW und einem Anlagenbauer gestartet wird, um die Umsetzung voranzutreiben.

Parallel prüfen wir Alternativen zur Vermeidung von Windelmüll und entwickeln ein Konzept für wiederverwendbare Stoffwindeln. Diese werden von Wäschereien gereinigt und über ein Rückführsystem regelmäßig an Pflegeheime geliefert.

Wir danken allen Stakeholdern, die durch ihre Unterstützung zum Erfolg des Projekts beitragen.

 

Unser größter AHA-Moment: 

Unser größter AHA-Moment im Projekt war die Erkenntnis, wie wichtig es ist, alle Stakeholder zu überzeugen und deren Interessen miteinander in Einklang zu bringen. Wenn das nicht vollständig möglich ist, hilft es, klare Annahmen zu treffen, um dennoch Fortschritte zu erzielen. Ohne diese Vorgehensweise hätte das Projekt nicht in die nächste Phase überführt werden können.

 

Unsere Gruppenmitglieder: Antonia Freudenberger, Mathijs Hansen, Kim Hornung, Paula Heinz, Leonie Mattner, Moritz Müller und Daniel Stehr

Projektpartner: ALDI SE & Co. KG Murr

 

Projektbeschreibung: 

Die Studierenden des Masterstudiengangs Operations Management (MOM) widmen sich im Rahmen ihres aktuellen Semesters der Optimierung eines Logistikprozesses im Zentrallager Murr. Das Projekt zielt darauf ab, die Effizienz und die Abläufe im Lager zu optimieren, um die Unternehmensprozesse nachhaltig zu verbessern. Die enge Zusammenarbeit mit dem Industriepartner erlaubt den Studierenden, praxisnahe Lösungen zu entwickeln und gleichzeitig wertvolle Erfahrungen in der Logistikbranche zu sammeln. Die Durchführung des Projekts vor Ort ermöglicht den Studierenden, sich mit den realen Arbeitsabläufen vertraut zu machen und ihr theoretisches Wissen direkt in der Praxis anzuwenden.

 

Unser größter AHA-Moment:

Die direkte Arbeit vor Ort im Zentrallager Murr hat uns eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, theoretisches Wissen flexibel an die komplexen und dynamischen Prozesse der realen Praxis anzupassen. Besonders überraschend war die Erkenntnis, dass bereits kleine Anpassungen in den Lagerprozessen große Auswirkungen auf die Effizienz und Nachhaltigkeit der gesamten Unternehmensprozesse haben können.

 

Unsere Gruppenmitglieder:  Ernie Bunsu, Tom Eberle, Yannick Gruner, Pawel Piotr Olbrich, Niklas Richter, Lars Schenker und Ulrike Carolin Walz

Projektpartner: SSC-Services GmbH

 

Projektbeschreibung:

Unser MOM-Projekt bei SSC zielt darauf ab, die Dienstleistungsprozesse zukunftsorientiert zu optimieren. Ziel ist es, die aktuellen Kundenprozesse in den Bereichen Effizienz, Qualität und Nutzbarkeit nachhaltig zu verbessern. Dabei werden nicht nur Optimierungspotenziale für die Gegenwart identifiziert, sondern auch zukunftsweisende Ansätze für neue Kunden und deren Anforderungen erarbeitet. SSC soll durch gezielte Handlungsempfehlungen und Visionen unterstützt werden, um sich als noch bedeutenderer Dienstleister für OEMs zu etablieren. Die entwickelten Vorschläge dienen als Grundlage, um zukünftige Herausforderungen aktiv anzugehen und innovative Lösungen umzusetzen.

 

Unser größter AHA-Moment:

Unser größter AHA-Moment entstand, als wir unsere anfängliche Aufgabe in zahlreiche kleinere Teilaufgaben untergliederten. Was zunächst als umfassende Lösung für aktuelle OEMs und zukünftige Kunden erschien, erwies sich als in dieser Form nicht realisierbar. Es wurde deutlich, dass realistische Bedingungen häufig vom Ideal abweichen, und wir mussten intensiv überlegen, wie sich ideale Zielsetzungen mit der praktischen Realität sinnvoll vereinen lassen.

 

Unsere Gruppenmitglieder: Lea Betzmann, Luca Biedermann, Artur Friedrich, Hanna Gerber, Daniel Maier, Berna Öksüz, Alexis Rivero, Sridharan Saravanan und Jana Weber

Projektpartner: Belden Electronics GmbH

Projektbeschreibung: 

Im Rahmen des Semesterprojekts wurde in Zusammenarbeit mit Belden, am Standort Neckartenzlingen, ein Standard für die Analyse von Unternehmenskennzahlen (KPI-Reporting) sowie eine nachhaltige Datenarchitektur entwickelt. Das Projekt umfasste drei zentrale Bereiche:

Erstens, die Analyse und Optimierung des KPI-Reportings. Der Ist-Zustand wurde evaluiert, der Soll-Zustand definiert und die Voraussetzungen für ein verbessertes Reporting dokumentiert.

Zweitens, die Untersuchung der bestehenden Datenarchitektur. Anhand der Analyse wurden Anwendungsbereiche für eine nachhaltige Datenintegration identifiziert und eine optimale Architektur entwickelt, die langfristig eine effiziente Datennutzung ermöglicht.

Drittens, die Erstellung eines Projektauftrags sowie einer Roadmap zur Implementierung der zukünftigen Datenarchitektur. Diese berücksichtigt das KPI-Reporting und weitere Aspekte der digitalen Transformation.

Um Anforderungen und Status quo zu erfassen, wurden Umfragen, Einzel- und Gruppeninterviews sowie Workshops mit Stakeholdern durchgeführt, in denen vor allem das Thema KPI-Reporting bearbeitet wurde. Besonders die Entwicklung der Datenarchitektur und des Projektauftrags profitierten von der engen Zusammenarbeit mit Belden-Experten.

Das Semesterprojekt schuf einen strategischen Grundstein für eine einheitliche, zukunftsorientierte Digitalisierung bei Belden und stärkt nachhaltig die Innovationsfähigkeit.

 

Unser größter AHA-Moment:

  • Das Verständnis, dass hinter einer KPI nicht nur Berechnungen stehen, sondern tief verwurzelte Prozesse, die eng mit den Strukturen und Abläufen im Unternehmen verbunden sind und nicht ohne Weiteres verändert werden können.
  • Es wurde erkannt, dass die Erstellung eines Dashboards einen deutlich umfassenderen Prozess darstellt, als lediglich die Anbindung von Unternehmenskennzahlen zu realisieren. In diesem Zusammenhang ist es von essenzieller Notwendigkeit, eine unternehmensspezifische Infrastruktur in Form einer Datenarchitektur als grundlegende Voraussetzung zu gewährleisten.

 

Unsere Gruppenmitglieder: Mario Gehring, Nadja Kirollos, Justin Mignoli, Philipp Schöller, Andrea Seeberger, Celine Wagner

Projektpartner: Die Fraunhofer Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB

 

Projektbeschreibung: 

Im Rahmen eines Projekts mit der Forschungseinrichtung Fraunhofer FFB entwickeln acht Studierende ein Entscheidungstool sowie einen Anforderungskatalog zur nachhaltigen und effizienten Materialbeschaffung in der Batteriezellproduktion. Ziel ist die Optimierung des Prozessschritts „Materialauswahl“ – entscheidend für die Effizienz und Nachhaltigkeit der Produktion.

Das Kriterien für den Katalog und das Tool wurden mit Experteninterviews erarbeitet. Es werden neben technischen Leistungsanforderungen auch Kriterien aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Logistik, Recycling und Entsorgung berücksichtigt. Durch den Einbezug realer Lieferantendaten wurde das Tool praxisnah und zielgerichtet entwickelt. Dies ermöglichte darüber hinaus die Validierung des Tools.

Die Ergebnisse dieses Projekts bieten der Forschungseinrichtung wertvolle Handlungsempfehlungen zur Optimierung ihrer Materialbeschaffung und tragen zur Förderung nachhaltiger Produktionsprozesse bei.

 

Unser größter AHA-Moment:

Ein Aha-Moment war für uns, als bewusst wurde, dass Nachhaltigkeit in der Materialauswahl nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch einen echten Wettbewerbsvorteil bringen kann. Zunächst standen nur die technischen Anforderungskriterien und Kosten im Vordergrund. Doch je mehr wir uns mit den verschiedenen Kriterien befasst haben, wurde deutlich, dass die Integration von nachhaltigen Aspekten wie Recycling und Entsorgung langfristig nicht nur die Effizienz verbessert, sondern auch die Forschungseinrichtung in einer immer grüner werdenden Branche strategisch vorteilhaft positioniert.

 

Unsere Gruppenmitglieder: Senai Habteab, Carina Hohenadel, Julian Maier, Julietta Müller, Keerrthika Perinpadas, Lukas Volprecht, Franz Waitzmann und Marco Zagarrio